Die 5 wichtigsten Gewerbeversicherungen für dich als Kleinunternehmer!

Die 5 wichtigsten Gewerbe-versicherungen für dich als Kleinunternehmer!

Gewerbeversicherungen für Kleinunternehmer

Gewerbeversicherungen sind für jedes Unternehmen essenziell. Vor allem Selbstständige und kleine Unternehmen haben ein höheres Risiko, aufgrund von unerwarteten finanziellen Belastungen durch anfallende Schäden in finanzielle Not zu geraten. Durch die passenden Gewerbeversicherungen kannst du dies vermeiden. Der Abschluss einer Gewerbeversicherung sollte deshalb ein fester Bestandteil deiner Unternehmensgründung sein. Doch auch danach solltest du dich regelmäßig mit dem Thema auseinandersetzten, denn dein Versicherungsbedarf kann sich fortlaufend ändern, zum Beispiel wenn du neue Arbeitsmaterialien kaufst.

Im Allgemeinen bieten Gewerbeversicherungen Schutz vor verschiedenen Risiken im Geschäftsalltag. So kann beispielsweise ein Unwetter in Verbindung mit einem Sturm das Dach deiner Schreinerei abdecken. Das in deiner Werkstatt gelagerte Holz, sowie die fertiggestellten Möbelstücke quellen wegen des eindringenden Wassers auf und sind unbrauchbar. Glücklicherweise hast du eine Geschäftsinhaltsversicherung abgeschlossen und der Schaden wird von der Versicherung übernommen.

Damit du einen Überblick hast, welche Versicherungen für dich als Kleinunternehmer wichtig sind, haben wir dir im Folgenden die fünf wichtigsten Versicherungen kurz zusammengefasst.

1. Betriebshaftpflicht – der wesentliche Schutz für dein Unternehmen

Als Selbstständiger interagierst du, und in einigen Fällen auch deine Mitarbeitenden, tagtäglich mit Kunden und anderen dritten Parteien, wie zum Beispiel Herstellern oder Lieferanten. Dabei können Missgeschicke passieren, wodurch fremdes Eigentum beschädigt, oder eine Person verletzt wird. Der Geschädigte kann dann Schadensersatzansprüche gegen dein Unternehmen geltend machen. Dies kann je nach Höhe eine enorme finanzielle Belastung für dich und dein Unternehmen darstellen, denn du haftest im schlimmsten Fall für die Schäden mit deinem Gesamtvermögen. Wenn du allerdings eine Betriebshaftpflicht abgeschlossen hast, schützt diese deinen Betrieb, dich und deine Mitarbeitenden im Falle eines Sach- oder Personenschadens Dritter. Der Versicherer prüft dann, ob der Schadensersatzanspruch berechtigt ist. Unberechtigte Ansprüche werden mithilfe des passiven Rechtsschutzes abgewehrt. Bei berechtigten Ansprüchen übernimmt der Versicherer die Reparatur- und Wiederherstellungskosten im Falle von Sachschäden. Außerdem trägt er die Behandlungskosten bei Personenschäden und bezahlt Schmerzens- und Krankengeld. Der Versicherer übernimmt also finanzielle Schäden, die eine direkte Folge von Sach- und Personenschäden sind. Rein finanzielle Schäden, die beispielsweise durch falsche Beratung entstehen, sind nicht abgedeckt. Besteht die Möglichkeit, dass du, zum Beispiel als Solo-Selbständiger echte Vermögensschäden verursachen könntest, solltest du dich beraten lassen, ob eine Berufshaftpflicht nicht besser für dich geeignet ist.

Beispiele für Risiken, welche durch die Betriebshaftpflicht abgesichert sind:

Personenschaden

Ein Kunde stolpert beim Betreten deines Geschäfts über eine nicht gekennzeichnete Stufe und verstaucht sich den Knöchel. Deshalb fordert er von dir Schmerzensgeld und die Erstattung der Arzt- und Behandlungskosten. Diese werden von deiner Betriebshaftpflicht übernommen.

Sachschaden

Während eines Termins bei einem deiner Zulieferer verschüttest du deinen Kaffee über den weißen Sessel. Deine Betriebshaftpflicht erstattet die Reinigungskosten.

Eine Betriebshaftpflicht ist also ähnlich zu einer Privathaftpflicht. Allerdings deckt sie Schäden im beruflichen Kontext ab. Als Kleinunternehmer solltest du dringend eine Betriebshaftpflicht besitzen, damit die oben genannten Zwischenfälle keine finanzielle Belastung für dich darstellen. Für manche Berufsgruppen ist der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung verpflichtend und muss bei der Gewerbeanmeldung nachgewiesen werden.

Die entsprechenden Bestimmungen findest du in der Gewerbeordnung.

2. Berufshaftpflicht – Absicherung auch bei finanziellen Schäden

Eine Berufshaftpflichtversicherung eignet sich vor allem für Unternehmer, die auch Verantwortung für die Vermögenswerte ihrer Kunden übernehmen. Denn je nach Versicherer besteht sie aus einer Vermögensschadenhaftpflicht und optional einer Betriebshaftpflicht. Das heißt sie übernimmt ähnlich der Vermögensschadenhaftpflicht die Kosten bei finanziellen Schäden.

Du arbeitest als IT-Entwickler und machst bei der Entwicklung eines Verwaltungsprogramms für einen Verein einen Fehler. Der Verein zieht deswegen zu geringe Mitgliedsbeiträge ein. Du korrigierst zwar den Fehler, aber der Verein fordert von dir die Erstattung der zusätzlich angefallenen Transaktionskosten sowie der Kosten für das Schreiben an die Mitglieder. Deine Berufshaftpflicht kommt für den Schaden auf.

Zusätzlich gibt es bei einigen Versicherern die Möglichkeit, die Leistungen einer Betriebshaftpflicht hinzuzufügen. Damit bist du sowohl gegen Vermögensschäden als auch gegen Personen- und Sachschäden geschützt. Je nachdem in welcher Branche du tätig bist, solltest du die umfassendere Variante in Betracht ziehen. In manchen Branchen ist der umfassendere Versicherungsschutz sogar verpflichtend. Eine Übersicht über diese Berufe findest du hier.

3. Gewerberechtsschutz – Keine Geldsorgen beim Rechtsstreit

Gerichtsverhandlungen im beruflichen Bereich können sehr teuer werden, weshalb eine Rechtsschutzversicherung für dich als Kleinunternehmer unverzichtbar ist. Denn selbst wenn du dir nichts zu Schulden kommen lässt, kann es zum Rechtsstreit kommen.

Ein Beispiel für ein von der Rechtsschutzversicherung abgesichertes Risiko ist:

Du hast deine Leistung erbracht und stellst sie deinem Kunden anschließend in Rechnung. Doch dein Kunde wirft dir Leistungsmangel vor und weigert sich zu zahlen. Als letzten Ausweg leitest du rechtliche Schritte gegen den Kunden ein. Deine Rechtsschutzversicherung übernimmt die anfallenden Anwaltskosten.

Neben der Erstattung von Anwalts- und Gerichtskosten bieten viele Versicherungen eine kostenlose Servicehotline zur ersten Rechtsberatung an. Außerdem gibt es meist die Möglichkeit, zusätzlich zum klassischen Firmenrechtsschutz folgende Bereiche über eine Gewerberechtsschutzversicherung abzudecken:

4. Inhaltsversicherung – Schutz deines Inventars

Eine Inhaltsversicherung sichert deine geschäftliche Einrichtung, deine Waren, sowie Lagerbestände, dein elektronisches Equipment und die Arbeitsmaschinen im Falle von Schäden ab. Achtung! Computerprogramme und Daten gelten dabei oft nicht als Sache. Deshalb sind sie meist nicht im Versicherungsschutz von Inhaltsversicherungen enthalten. Um auch diese abzusichern, solltest du eine Elektronikversicherung abschließen. Diese bietet dir Schutz ohne Einschränkungen der zugrunde liegenden Gefahren.

Die von der Inhaltsversicherung abgedeckten Risiken sind hingegen eindeutig definiert und umfassen Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel, sowie Einbruch-Diebstahl. Schadensbeispiele dafür sind:

In deinem Büro kommt es wegen eines Kurzschlusses zum Brand. Die Feuerwehr ist schnell an Ort und Stelle, kann aber nicht verhindern, dass das Feuer auf die umliegenden Büroräume übergreift und diese komplett ausbrennen. Die Geschäftsinhaltsversicherung übernimmt den Schaden.

In dein Bekleidungsgeschäft wird eingebrochen. Die Diebe können die komplette Sommerkollektion erbeuten. Außerdem beschädigen sie einige teure Möbel. Die Inhaltsversicherung ersetzt dir die gestohlenen Kleidungsstücke und erstattet dir die Reparaturkosten für die Möbel.

Zusätzlich zur Übernahme von Reparatur- und Wiederherstellungskosten bieten einige Versicherer auch an, für die Dauer deines Betriebsausfalls bei einem Schaden die Umsatzeinbußen zu erstatten. Da eine Inhaltsversicherung dein Inventar absichert, lohnt sie sich nur, wenn du eigene Geschäfts- oder Büroräume hast. Zudem empfiehlt sich ein Abschluss, wenn du Lagerbestände versichern willst.  

5. Cyber-Versicherung – Prävention und Schutz vor Cyberkriminalität

Das Internet ist aus dem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Doch die Nutzung birgt auch Risiken, gegen die du dich ausreichend absichern solltest. Eine Cyber-Versicherung bietet dir Schutz bei Schäden, die durch Cyberkriminalität entstehen, zum Beispiel bei Hackerangriffen, Trojanern oder DSGVO-Verstößen. Dabei werden sowohl Eigenschäden als auch Fremdschäden abgedeckt.

Beispiele für Risiken, die durch die Cyber-Versicherung abgesichert sind:

Eigenschaden

Du verwaltest als Onlinehändler die Versandadressen deiner Kunden. Über eine Sicherheitslücke im Content-Management-System greifen Hacker die Daten ab und legen den Server lahm. Sofort informierst du deine Kunden und verhinderst so, dass sie finanziell geschädigt werden. Allerdings fallen hohe Kosten für die Benachrichtigung der Kunden und die Wiederherstellung des Servers an. Diese werden jedoch von deiner Cyberversicherung übernommen. Zudem gleicht sie die Einbußen durch die Betriebsunterbrechung aus, die der Cyber-Angriff verursacht hat.

Fremdschaden

Eine deiner Sprechstundenhilfen schickt versehentlich vertrauliche Patienteninformationen statt an die Krankenkasse an einen externen E-Mail-Verteiler. Wie gesetzlich vorgeschrieben, informierst du sofort alle betroffenen Patienten über den Vorfall. Viele von ihnen verklagen deine Praxis und verlangen Schadensersatz. Deine Cyber-Versicherung übernimmt die anfallenden Kosten.

Neben der Absicherung von Schäden bieten einige Versicherer an, dass du Präventionsmaßnahmen in Anspruch nehmen kannst. Dieses Angebot solltest du als Kleinunternehmer auch annehmen, denn Cyber-Angriffe betreffen jedes Unternehmen – unabhängig von der Größe. Die Täter haben es meist nicht gezielt auf ein Unternehmen abgesehen, sondern nutzen automatisierte Sicherheitslücken. In den letzten zwei Jahren wurde jedes zweite kleine und mittlere Unternehmen Opfer eines Cyber-Angriffs.

Fazit

Es gibt ein umfangreiches Angebot an verschiedenen Gewerbeversicherungen. Du wirst jedoch in den meisten Fällen nicht alle brauchen, sondern solltest die Risiken deines Unternehmens feststellen und dich gezielt dagegen absichern. Die passenden Versicherungen findest du am besten, indem du die Angebote der Versicherer hinsichtlich der Leistungen und Preise vergleichst. Eine Möglichkeit hierfür bietet dir der Vergleichsrechner von Finanzchef24.

Zusätzlich zu gewerblichen Versicherungen solltest du dich als Selbstständiger auch privat absichern. Dafür empfehlen wir dir, sowohl eine Krankenversicherung als auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Zum Schluss noch ein Tipp für alle Gründerinnen und Gründer:

Viele Versicherer bieten bis zu 40% Gründerrabatt beim Abschluss einer Gewerbeversicherung!

Financhef 24

Über den Autor:

Finanzchef24 ist Deutschlands großer digitaler Versicherungsexperte für Unternehmer und Selbstständige. Neben unserer langjährigen Erfahrung überzeugen wir mit unserem unabhängigen Online-Vergleich sowie dem einfachen Online-Abschluss einer Gewerbeversicherung – maßgeschneidert zur besten Preis-Leistung am Markt.

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